Rund um die Papp-Mühle

Märchen und Sagen

Der Kreuzstein im Blutbachtal

Der stark verwitterte Kreuzstein im Blutbachtal unweit der Pappmühle. Die Schrift ist kaum noch zu lesen, aber...

...gleich neben dem Kreuzstein ist die alte Inschrift noch einmal gut lesbar auf einer Holztafel wiedergegeben worden.

Vor mehr als vierhundert Jahren begab es sich in den Schaumburger Wäldern, daß unweit des Hohensteins wieder einmal eine Jagd stattfinden sollte, zu welcher Adolf zu Schaumburg landauf landab einlud.

Einer seiner Treiber, ein Knecht namens Hans Ridder, freute sich bereits auf das lustbare Abenteuer. Seine Frau aber beschwor ihn, an der Jagd nicht teilzunehmen. Ihr habe von einem wilden Schweine geträumt, welches ihren Mann töten solle. Hans Ridder aber lachte ob solcher Abergläubigkeit seine Frau tüchtig aus und schritt frohen Mutes anderen Tags zur Jagd.

Die Jagd war äußerst erfolgreich. Viel Wildbret schmückte den Weg, als abends zum Hallali geblasen wurde und sich Jäger und Treiber zusammenfanden, die erlegte Beute zu beschauen. Auch unser Knecht, Hans Ridder, betrachtete sich mit Freuden die große Menge erlegten Wildes. Den Kopf eines Wildschweines, welches ebenfalls tot auf dem Waldboden lag, hob er an seinen Hauern empor und lachte: "Du also solltest mich heute erlegen?"

Da entglitt seiner Hand der Hauer des wilden Schweines. Beim Niederfahren des Kopfes riß ihm der Hauer eine große Wunde ins Bein. Die Wunde eiterte bald und auch ein herbeigeholter Arzt vermochte nicht mehr zu helfen. Hans Ridder erlag bald seiner Verwundung.

So hat sich letzten Endes doch noch der Traum seiner Frau als Wahrheit entpuppt.

An der Stelle aber, da solches geschehen, setzte man dem Knechte zum Andenken und der Nachwelt zur Mahnung ein steinernes Kreuz mit folgender Inschrift:

"Am 8. Januar 1584 ist an dieser Stelle des wohlgeborenen Herrn Adolf zu Schaumburg reisiger Knecht Hans Ridder von einem wilden Schweine getötet worden."

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