Rund um die Papp-Mühle

Märchen und Sagen

Der Fährmann an der Weser

Die Weserfähre zwischen Großenwieden und Rumbeck. Hier irgendwo hat der Schmied rastlos die vielen Zwerge mit seiner Fähre übergesetzt.

Vor langer Zeit begab es sich bei Hessisch Oldendorf, daß ein dort ansässiger Schmied, der zugleich auch das Fahrgeschäft auf der Weser vermittels seiner Fähre besorgte, von einem kleinen Zwerge aufgesucht wurde, der einen gar absonderlichen Wunsch an ihn herantrug. Der Zwerg erbat sich vom Fährmann, den ganzen Tag über die Weser hinüber- und herübergesetzt zu werden, ein entsprechender Lohn sei dem Fährmann dabei gewiß.

Zwar verwunderte sich der Fährmann ob eines solchen Ansinnens, kam aber dennoch dem Wunsche des Zwerges nach und fuhr folglich viele Stunden mit seiner Fähre auf der Weser hinüber und herüber.

Als der Fährmann schließlich seiner Tätigkeit überdrüssig wurde und sich darob bei dem Zwerge beschwerte, hielt ihm dieser seine Mütze hin und hieß den Fährmann, sich diese aufzusetzen. Der Fährmann tat solches und sah tausende kleiner Zwerge herumwimmeln, die er offensichtlich und augenscheinlich im Laufe des Tages mit seiner Fähre über die Weser gesetzt hatte.

Nun verabschiedete sich auch der Zwerg vom Fährmann und sagte ihm, der Lohn läge bereits in seinem Fährschiff. Der Fährmann besah sich seine Fähre genau, fand aber nur einen Haufen von Pferdemist darin, den er ärgerlich in die Weser schaufelte. Dabei übersah er aber einen Pferdeapfel und als er ihn später fand, hatte sich dieser zu des Schmiedes schierer Verwunderung in reines Silber verwandelt.

Sogleich eilte der Fährmann an die Stelle bei der Weser, wo er den Pferdemist in das Wasser geschaufelt hatte. Doch er fand - so er sich auch anstrengen mochte, wie er wollte - nichts mehr von dem leichtfertig weggeworfenen Schatz.

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